cnetz für Offenheit bei Vergabe neuer Top-Level Domains

Am vergangenem Freitag, den 1. März 2013 hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie die deutschen Bewerber für neue Top-Level Domains bei der ICANN zu einem Informationstreffen zum Vergabeverfahren der neuen Domains eingeladen.

Die im Jahr 2011 beschlossene Einführung der generischen Top-Level-Domains durch die ICANN eröffnet deutschen Unternehmen eine weitere innovative Möglichkeit sich im Internet zu präsentieren. Dabei muss zwischen abgeschlossenen Markennamen als Top-Level Domains (TLDs) und offenen generischen Top-Level Domains unterschieden werden. Die Bewerber für letztere könnten so Endungen für ganze Branchen unter ihre Kontrolle bringen, weil nur sie diesen Adressraum zukünftig verwalten würden. Die Befürchtung ist, dass verlässliche Kennzeichen, wie GmbH durch internationale Bieter verwaltet würden, ohne dass klar ist, nach welchen Kriterien die Endungen vergeben werden. Eine Täuschung der Verbraucher oder Auswirkungen auf den Wettbewerb sollen bei der Vergabe der neuen Top-Level Domains ausgeschlossen sein. Für deutsche Bewerber sind insbesondere Endungen wie .GmbH oder .reise von großer Bedeutung. Viele TLDs sind im deutschen Sprachraum mit festen Kriterien oder Rechtsbegriffen verbunden. Bei einer Vergabe dieses Adressraums an internationale Bewerber können zahlreiche rechtliche Unwägbarkeiten verbunden sein.

Das cnetz unterstützt die Bundesregierung in ihrem Ziel, sich bei der Neuordnung im Adressraum des Internets für Offenheit und Transparenz auf internationaler Ebene einzusetzen. Dabei sollen die Interessen der deutschen Verbraucher und der Internet-Wirtschaft berücksichtigt werden. Bei den neuen Adress-Endungen muss für internationale und nationale Nutzer immer nachvollziehbar sein, wer die Adressen vergibt und nach welchen Kriterien diese vergeben werden, gerade wenn sie Begriffe enthalten, deren Nutzung sich im internationalen Verkehr unterscheidet.

Hintergrund:

Die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) koordiniert die Vergabe der Top-Level-Domains und die Zuteilung von IP-Adressen. Sie hat beschlossen, neue generische TopLevel Domains einzuführen. Dieses Thema soll vom 8. bis 12. April 2013 auf dem nächsten Treffen in Peking zur Sprache kommen, die Bundesregierung wird im Governmental Advisory Committee (GAC) der ICANN durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie vertreten.

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